...noch nicht weiß, wie man dieses Ziel verwirklicht und so ging das Leben erstmal weiter und die Erinnerungen aus dieser Zeit verlieren sich etwas im Nichts, doch das Ziel hatte ich immer vor augen.
Weihnachten 2004 bekam ich dann mein erstes Schlagzeug, mit dem ich nie im Leben gerechnet hätte... erst noch überrascht, begann ich zu üben und lernte es zu spielen...
Gleich zu Beginn des nächsten Jahres - ich kam gerade an das Gymnasium in Bückeburg - lernte ich Björn kennen, mit dem ich mich sehr gut verstand und alsbald auch eine Band gründete - analogue - welche heute noch existiert...
Mein damaliger Traum war nun gegenwärtiger als je zuvor, denn zum ersten mal startete ich ein ernstes Musikalisches Projekt.
Die ersten Jahre könnte man zwar eher mit dem Wort "herumdudeln" beschreiben, aber nach einiger Zeit gewannen wir an Erfahrung und auch an Mitgliedern...
So kamen dann, ende 2006, (wir hatten nun endlich einen Sänger) die ersten richtigen Songs zustande - was nun ein weiterer Wendepunkt in meinem Leben sein sollte.
Die Musik war jetzt endlich ein fester Teil meines Lebens geworden, sodass ich auch ziemlich aprupt aufhörte, mich mit Computerspielen und co. zu beschäftigen.
2006 Begann ich mit dem Bassspielen, was mittlerweile mein Hauptinstrument ist. Ich hätte nie gedacht, dass es funktioniert, als ich mir den 30 Jahre alten Bass meines Onkels geliehen hatte, aber gegen alle meine Erwartungen machte ich sehr schnell Fortschritte auf dem Instrument und hatte oft das Gefühl, etwas neues dazugelernt zu haben, ohne es vorher überhaupt einmal probiert zu haben.
Körperlich sah es in dieser Zeit um mich sehr kritisch aus... ich wog stolze 110-120 Kilo mit steigender Tendenz... Ich habe mich in dieser Zeit sehr verschlossen und war nur selten draußen... alle Versuche abzunehmen schienen Ausweglos.
Eines Tages hatte mein Vater die Idee, mich in ein Fitness-Studio zu schicken, von der ich damals nicht sonderlich begeistert war...
Gegen meinen Willen und mit sehr viel trotz ging ich dann schließlich dorthin und begann für 2 Jahre mehr oder weniger zu trainieren... allerdings nicht wirklich ernsthaft und intensiv.
Die große Wende kam dann im September 2006.
Mittlerweile total zurückgezogen und der Tatsache bewusst, dass wenn ich mich jetzt nicht am Riemen reiße, ich eventuell krank werden könnte und nur noch evtl 20 Jahre zu leben hätte brach mein neuer Ehrgeiz voller Verzweiflung förmlich aus mir heraus.
Ich ging nun 3 mal in der Woche ins Fitness-Studio und trainierte und trainierte und trainierte und stellte auch meine Ernährung mit der Zeit um.
Nach gut 1 Monat, als ich mich das erste mal dort auf die Wage stellte, glaubte ich meinen Augen kaum... 10 kilo weniger. Mein Ehrgeiz stieg und ich trainierte immer intensiver...
Nun wiege ich 75 Kilo bei einem Körperfettgehalt von ungefähr 13%.
Aber nun wieder zur Musik...
2007 kamen nun die ersten Auftritte mit analogue... zuerst im Känguruh (einer kleinen Bückeburger Szene Kneipe, in der jeden 1. Montag im Monat eine Jamsession stattfindet) und anschließend in der Jungendfreizeitstätte.
Schlüsselmomente wie diese lassen mich diesen Traum wieder klarer sehen als je zuvor... Das Gefühl, dass die Leute sich mit deiner Musik identifizieren können, dazu tanzen und mitsingen, ist einfach unvergleichlich.
Die Musik ist etwas ganz besonderes... sie hilft Menschen, ihre Gefühle auszudrücken, ohne zu sprechen. Sie kann in Menschen verschiedenste Emotionen auslösen ohne fühl- und sichtbar zu sein, und sie kann Menschen verbinden, sie zum Feiern bringen, und sie kann sie dazu bringen, aufzustehen, und sich dem Status Quo zu widersetzen. Musik ist die Sprache der Menschheit.
Und deshalb ist sie das, worin ich mein Leben sehe.
Ich kann mir nicht vorstellen in das Schema des gewöhnlichen Bürgers zu passen und mein Leben nach dem "Frau-und-Kinder-Häuschen-bauen"-Prinzip zu pressen. Ich will die Menschheit erreichen und mein Ziel ist es, in dieser Welt spuren zu hinterlassen und etwas zu bewegen... in unserer Welt, in der sich alle um eine Existenz reißen, die vor dem Maße der Unendlichkeit und der Größe des Universums nichtig erscheint. Irgendwann wird es die Menschheit nicht mehr geben und dann nützt uns unser Vermögen auch nichts mehr.